Humor oder „Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht“

Humor

Humor hilft mir bei allem, so auch damals beim Umgang mit meinen Zwangsstörungen. Oftmals stellt die Ironie eines Witzes oder Spaß, für mich die Situation wieder etwas neutraler oder sachlicher dar. Bzw. „erwache“ ich damit aus der vermeintlich ausweglosen und schlimmen Situation. Mir wäre das damals gar nicht wirklich bewusst geworden, wenn mein Mann (damaliger Freund) Humor nicht immer angewendet hätte. Er hat einen sehr ironischen und trockenen Humor und genau das, war anscheinend sehr oft treffend und hilfreich für mich.

Doch nicht nur mein Mann hat dieses Hilfsmittel in absurden Situationen genutzt, sogar mein Psychotherapeut. Ich war einmal in einer Sitzung bei ihm und habe ihm etwas Vertrauliches erzählt. Das ist jetzt nicht wirklich überraschend, denn alles ist vertraulich, was dort besprochen wird. 🙂 Einer meiner Zwänge war aber tatsächlich, dass ich Angst davor hatte, es etwas Vertrauliches zu verraten und dass mir deshalb etwas ganz Schlimmes zustoßen könnte. Also musste ich mich immer mit Rückfragen vergewissern. Also fragte ich meinen Therapeuten: dass das, was ich ihm erzählt hatte doch auch wirklich in diesem Raum bleibt und vertraulich behandelt wird, oder?

Er schaute mich mit seinen lieben Augen durch seine Brille an und antwortet: „Darf ich vorher noch ein Foto von Ihnen machen, bevor ich diese Information auf Facebook poste?“

Ich musste direkt lachen und konnte die Situation wieder richtig einschätzen. Mit dieser ironischen Antwort hat er mich direkt abgeholt. Heute noch denke ich manchmal daran, wie wundervoll und treffend für mich er mit dieser Frage umgegangen ist. Er ist einfach ein ganz wunderbarer Therapeut mit enormem Fachwissen und liebevollem Umgang mit seinen Patienten, so dass er ganz genau weiß wie er mit wem am besten spricht.

Hilft euch auch Humor und Ironie in schwierigen Situationen oder bei Zwangsgedanken?


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentar verfassen