Positive Affirmationen
Zurzeit lese ich das Buch „Kurswechsel im Kopf“* von Steven C. Hayes, dem Initiator/ Mitentwickler der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT). ACT ist eine neuere Form der Psychotherapie, bei der klassische verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien und mit Interventionen zur Werteklärung kombiniert werden.
Er vertritt die Meinung, dass psychische Starrheit der Versuch ist, negative Gedanken und Gefühle aus der Vergangenheit zu verdrängen. Bei psychischer Flexibilität hingegen geht es darum, sich dem eigenen Leid zuzuwenden, um dadurch mehr Lebensbedeutung und Lebenssinn zu gewinnen.
Eine Studie hat gezeigt, dass positive Affirmationen wie „Ich bin ein guter Mensch“ nicht funktionieren, wenn wir sie benötigen. Da somit vermieden wird, sich dem eigenen Leid zuzuwenden.
Das klingt für mich sehr einleuchtend. Und ich finde es wichtig, diese Info mit dir zu teilen. In meinem Therapieprogramm berichte ich davon, dass ich vor jeder Expo eine Affirmation gesprochen habe. Das war jedoch nur ein kleiner Teil und unterstützender Helfer neben der kognitiven Verhaltenstherapie, die als Goldstandard bei Zwangsstörungen gilt. Ausschließlich positive Affirmationen zu sprechen, während du in einer akuten schlimmen Zwangsphase bist, bringt also leider gar nichts.
So, jetzt widme ich mich wieder dem Buch. Ich habe gerade erst 2% gelesen, schon so viel gelernt und bin gespannt auf alles, was noch kommt. Wenn du Interesse hast, teile ich gerne weitere Erkenntnisse, die ich während des Lesens noch habe.
Hast du das Buch bereits gelesen und wenn ja, wie hat es dir gefallen?
*keine Werbung, da selbst gekauft
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