Gewichtszunahme und die Schwangerschaftsfrage – ja, in meiner schlimmen Zwangsstörungsphase habe ich auch sehr schnell, sehr viel zugenommen. Auch das kann eine Nebenwirkung von Antidepressiva sein oder einfach, weil die Kraft fehlt, sich gesunde Mahlzeiten zuzubereiten oder oder oder.
Das war zu einer Zeit, in der ich noch nicht so viel Selbstvertrauen hatte. Es hat sich nicht schön angefühlt, wenn die Klamotten nicht mehr passen. Oder die Blicke von Bekannten, die ich nicht so häufig getroffen habe, mich dann gesehen haben, als es mir gesundheitlich wieder besser ging, aber ich immer noch mehr Kilos auf den Rippen hatte. Ich habe gestrahlt, da es mir endlich besser ging. Das wiederum ließ Bekannte, die mich nicht so gut kennen, darauf schließen, dass ich schwanger sein könnte. Ich war ja auch durchaus in dem Alter und auch schon lange mit meinem jetzigen Mann liiert.
Und dann gibt es leider immer wieder Menschen, die es nicht merken, wie schlimm so eine Frage sein kann: BIST DU SCHWANGER?
Für mich hat die Frage mehrere Punkte angesprochen: zum einen hatte ich damals einfach nur Angst davor, Mutter zu sein und einem Baby evtl. die Veranlagung zu einer Zwangsstörung zu vererben bzw. ihm aufgrund wieder auftretender Zwänge keine gute Mutter zu sein. Zum anderen fühlte ich mich durch die Frage einfach fett und hässlich.
Tja, so entstehen Missverständnisse.
Mein Wunsch wäre, dass diese Frage niemals einer Frau gestellt wird. Die Hintergründe, warum diese Frage außerdem verletzen könnte, könnten auch ganz andere sein: evtl. wünscht sie sich ein Baby und kann nicht schwanger werden oder macht gerade eine Hormonbehandlung oder hat eine andere Krankheit, die zu Gewichtsschwankungen führt. Vielleicht möchte sie auch einfach keine Kinder.
Alles ist möglich.
Alles ist OK.
Aber allem voran geht, dass es ganz allein die Entscheidung der Frau ist.
Gewichtszunahme und die Schwangerschaftsfrage – wurde sie dir auch schon mal gestellt? Und falls ja, wie hast du dich gefühlt?
Kommentar verfassen