Ich möchte wieder so sein wie vor der Zwangsstörung? Hattest du diesen Gedanken auch schon mal? Oder auch öfter? Während meiner schlimmen Zwangsstörungsphase mit Mitte 20 habe ich mir das so oft gewünscht. Dem Zwang nicht ausgeliefert zu sein, mein Leben selbstbestimmt in Freiheit und mit Vertrauen zu leben.
Doch jetzt rückblickend kann ich dazu nur sagen – nein! Ich möchte nicht wieder so sein wie vor der Zwangsstörung. Denn durch die Zwangsstörung habe ich u.a. gelernt:
- auf meine Bedürfnisse zu hören
- achtsam zu sein
- meinen Körper zu spüren
- Selbstmitgefühl für mich zu entwickeln
- Gefühlen Raum zu geben
- unangenehme Gedanken zu akzeptieren
- das es Perfektion nicht gibt
- und vor allem ganz viel Selbstvertrauen zu mir selbst, das u.a. durch die Verhaltenstherapie stark gewachsen ist.
Mit diesem Post möchte ich auf keinen Fall, Zwangsstörungen verharmlosen und so darstellen, dass sie mein Leben verbessert hat. Denn auf die vielen Jahre, die sie mir „geraubt“ hat, hätte ich auch gerne verzichtet. Ich möchte damit aufzeigen, dass ich es trotz den vielen Widerständen in meinem Leben geschafft habe, positiv zu sein und mich auf alles, was kommt zu freuen. Dem Leben neugierig und voller Freude zu begegnen.
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