Wie alles begann

Wie alles begann – meine erste Erinnerung an meine Zwänge ist lange her. Ich saß im jungen Teenageralter auf meinem Bett und hatte plötzlich Angst, dass die Vorhänge, die unsere Heizkörper berührten, Feuer fangen könnten. Dazu muss ich erwähnen, dass diese Vorhänge keinesfalls neu aufgehängt waren, im Gegenteil: in meiner Erinnerung hingen sie schon immer so.

Meine Gedanken kreisten immer wieder darum und ich fing an, die Vorhänge auf die Fensterbank zu legen und somit weg von der vermeintlichen Gefahrenquelle. Ohne diese Handlung konnte ich nicht mehr schlafen.

Damals war mir nicht im Geringsten bewusst, was da in meinem Kopf los war und dass es dafür einen Namen gibt. Heute weiß ich, das waren Zwangsgedanken (die Vorhänge könnten Feuer fangen) und gleich im Anschluss eine Zwangshandlung (die Vorhänge auf die Fensterbank legen).

Hätte man diese Anfänge meiner Krankheit vor über 20 Jahren entdeckt, wäre mir im Laufe meines Lebens vieles erspart geblieben. Denn je schneller Zwangsstörungen behandelt werden, umso größer ist die Chance, sie komplett zu heilen. Aber ich habe durch die Zwänge viel gelernt und bin an ihnen und den dazugehörigen Therapien enorm gewachsen. Mehr dazu erfahrt ihr in einem späteren Post.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf das PANS Syndrom hinweisen. PANS steht für Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome und beschreibt eine Untergruppe von Zwangsstörungen und/oder vermeidende Essstörungen, die im Kindesalter auftreten.

Typische Symptome dafür sind:

  • Zwangsstörungen
  • Esseinschränkungen
  • Tics

die plötzlich eintreten und von anderen emotionalen und verhaltensbezogenen Veränderungen, häufigem Harndrang, motorischen Anomalien und/oder Veränderung der Handschrift begleitet werden. Die Diagnose und weitere Informationen darüber findet ihr hier https://www.pandasppn.org/german/

Nun wisst ihr also wie alles begann. In einem meiner nächsten Posts erfahrt ihr wie es sich bei weiterentwickelt hat. Ich freue mich schon, euch dann wieder auf meiner Seite begrüßen zu dürfen.


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