In sensu & in vivo Expositionen – schon mal davon gehört?
Definition
Im Grunde genommen erklärt es sich fast von selbst:
- In sensu bedeutet in der Vorstellung
- In vivo bedeutet in der Umwelt
In sensu & in vivo Expositionen – Beispiel Kontaminationszwang
Wenn ich eine in sensu Exposition dafür durchführe, dann stelle ich mir nur in Gedanken vor, was mir genau Angst macht. Ich schmücke mir in den dunkelsten Farben, meine schlimmsten Befürchtungen aus. Erzähle sie mir als Horror-Geschichte, bis die Anspannung nachlässt und ich mich ein wenig davon distanzieren kann.
Die in vivo Exposition führe ich durch, in dem ich mich der Angst im echten Leben aussetze. Ich fasse etwas an, dass meine Angst, Anspannung und Ekel ansteigen lässt und mein Zwang am liebsten sofort die Hände waschen will. Und das Hände waschen unterlasse ich. Je nachdem wie weit wir bereits in der kognitiven Verhaltenstherapie mit Expositionen mit Reaktionsmanagement sind, können wir das noch steigern. Z.B. in dem wir mit den vermeintlich kontaminierten Händen unsere Arme anfassen, das Gesicht oder mein höchstes Level – die Lippen. Auch danach merke mir, wie die Anspannung nachlässt.
Und was bringt mir das?
Beide Expositionen führe ich durch, um mich meinen schlimmsten Ängsten und Befürchtungen zu stellen. Wenn wir nach der Expo merken, dass nichts passiert und die Anspannung nachlässt, können wir unser Gehirn quasi umprogrammieren. Wenn wir dies so lange üben, bis keine Angst und Anspannung mehr da ist, lernt das Gehirn sozusagen wieder den richtigen Umgang. Der Zwang wird kleiner und kann sogar ganz verschwinden.
Wenn du noch mehr persönliche Beispiele von mir zu Expositionen lesen möchtest, schau dir gerne meine Seite kognitive Verhaltenstherapie an. Dort findest du mein komplettes Therapieprogramm, das ich damals durchgeführt habe.
Möchtest du noch weitere in sensu & in vivo Expositionen ergänzen? Und wie deine Erfahrungen damit sind oder waren? Dann schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich darauf.
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