Hilft mir das – zu was führt der Gedanke? Diese Frage hat Dr. Hans Onno Röttgers u.a. in seinem ACT-Workshop gestellt.
Und das habe ich in den letzten Wochen direkt mal für mich umgesetzt. Wenn ich gemerkt habe, dass meine Gedanken kreisen, habe ich mir diese Frage gestellt.
Beispiel 1
Ich gebe dir mal ein Beispiel. Nachdem ich eine Woche mit einer Kopfgrippe viel geschlafen und dementsprechend im Bett lag, kamen meine Rückschmerzen bis runter ins Bein zurück. Zum Glück hatte ich schon vorher einen Osteopathie Termin vereinbart. Als ich dort angekommen bin, habe ich bemerkt, dass der Osteopath ein Pflaster am Finger hatte. Das wäre früher für mich ein no-go gewesen. Niemals hätte ich es mit meiner Angst vor HIV, es ausgehalten, mich von ihm mit dieser Hand anfassen zu lassen. Ich hatte in diesem Moment noch nicht mal die Angst bzw. den Zwangsgedanken gehabt. Auch nicht während der 45 min, in denen er mir mit meinen Schmerzen geholfen hat. Ich war nur froh, dass er mir hilft und es mir bald besser gehen wird. In diesem Fall war das sogar ein unbewusstes Fragen, ob es mir hilft.
Beispiel 2
Ein anderes Beispiel ist die Reha, die ich ab Montag beginne. Unsere Mops-Lady Lilli wird im Mai 16 Jahre alt. Das ist ein stolzes Alter für einen Mops. Die Lebenserwartung für Möpse liegt zwischen 12-15 Jahre. Also versuche ich, die Zeit, die uns noch gemeinsam bleibt, zu genießen und mich aber trotzdem aufs Schlimmste einzustellen. Sie hat schon Herzprobleme, ihr hinteren Beinchen sind abends schon schwach und in manchen Momenten ist sie auch nicht mehr ganz so hellwach wie wir es von ihr von früher gewohnt sind. Vor 2 Wochen hat sie uns gar nicht gut gefallen. Da habe ich die komplette Reha in Frage gestellt. Warum muss das ausgerechnet jetzt sein? Ich habe 3 Wochen weniger Zeit mit meiner Lilli. Was ist, wenn in diesen Wochen das schlimmste eintritt…. Tagelang habe ich auch nur beim kleinsten Gedanken daran angefangen zu weinen. Ich war komplett mit dieser Situation überfordert. Und dann ist mir wieder die Frage eingefallen? Hilft mir die Reha? Ja, denn ich möchte ja so schnell wie möglich, wieder ganz gesund werden. Lilli hat ja auch nichts davon, wenn ich nicht richtig mit ihr Gassi gehen kann. Denn so ein älterer Mops steht auch schon mal richtig lange und schnüffelt an der gleichen Stelle. Ziemlich anstrengend, wenn der Schmerz im Bein beim Stehen immer schlimmer wird…
Und jetzt
Tja, in 2 Tagen ist es so weit und ich muss ich erstmal für 3 Wochen von ihr verabschieden. Mit meinem Mann habe ich vereinbart, dass er mir sofort Bescheid gibt, falls das Schlimmste eintreten sollte. Und ich werde auch die Klinik darüber informieren, dass ich ggf. im Notfall kurzfristig weg muss. Das ist für mich jetzt eine beruhigende Lösung und ich kann mich vollkommen meinem Rücken widmen.
Der nächste Blogpost wird erst Ende März erscheinen. Auch mein Instagram Account wird erst Ende März wieder tagesaktuell sein. In der Zwischenzeit habe ich dir aber schon meinen täglichen Reminder dort vorgeplant, so dass wenigstens dieser dich ein wenig in den kommenden Wochen unterstützen kann.
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