Hoffnung

Diese Woche habe ich den inspirierenden Artikel 7 Gedanken zu Hoffnung von Nermin Ismail gelesen.

Die Autorin geht darauf ein, dass Hoffnung nur im Miteinander entstehen und realisiert werden kann. Besonders gut gefällt mir ihr 5. Punkt: Austausch ist der Weg. In dem wir miteinander sprechen, können wir gemeinsam handeln und Hoffnung schöpfen. Für das Hoffen ist Vertrauen unabdingbar.

Damit hat sie bei mir genau den Punkt getroffen. Hoffen und die Hoffnung nicht aufgeben ist essenziell. Wenn wir hoffen und uns miteinander austauschen, gelingt uns auch, besser mit unserer Diagnose Zwangsstörung umzugehen. Psychoedukation, Aufklärung, einander zuhören, Verständnis zeigen, Raum geben und allen Menschen die Freiheit zu lassen, so zu sein wie sie sind. Das ist meiner Meinung nach der Weg für ein gutes Leben mit Zwangsstörungen und auch allen anderen Erkrankungen.

Tit for Tat – Strategie

In einem Podcast zum Thema Vertrauen habe ich von einer interessanten Strategie gehört: die sogenannte Tit for Tat – Strategie.

Tit for Tat bedeutet übersetzt „wie du mir, so ich dir“. Diese Strategie wurde in den 1960er Jahren von Anatol Rapoport erarbeitet und bekannt durch das Buch „die Evolution der Kooperation“ von Robert Axelrod. In dem Buch wird der große Erfolg dieser Strategie in einem Zweipersonen-Wettkampf bei einem Computer-Turnier beschrieben.

Doch darauf möchte ich nicht groß weiter eingehen. In dem Podcast wurde die Strategie als Beispiel aufgezeigt wie zwischen Menschen Vertrauen aufgebaut werden kann. Nämlich indem ich meinem Gegenüber immer zuerst Vertrauen schenke. So hat mein Gegenüber einen Vertrauensvorschuss von mir. Ich begegne der Person mit Freundlichkeit und Vertrauen, so dass sie sich gut fühlen und mir auch Vertrauen kann.

Mein erster Gedanke dazu war, mmmh, da kann mein Gegenüber mich aber auch z.B. ausnutzen. Ich mit meiner Vergangenheit, in der ich nicht mal mir selbst vertraut habe, bin da erst mal skeptisch.

Je länger ich aber darüber nachdenke, desto besser gefällt mir diese Strategie. Wenn ich einem Menschen freundlich begegne, ist dieser auch fast immer freundlich zu mir. Übersetze ich das nun auf Vertrauen, wer weiß… Ich werde das mal ausprobieren, fange aber mir kleinen Beispielen an.

Kennt ihr diese Strategie? Wendet ihr sie evtl. sogar schon an? Und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit?