Werte-Übung von Anne Külz

Im Dezember mögen viele Menschen Jahresrückblicke. Sie reflektieren die letzten Wochen und Monate. Mir ist dabei die Werte-Übung von Anne Külz (gewähltes Vorstandsmitglied der DGZ und psychologische Psychotherapeutin spezialisiert auf Zwangsstörungen) in den Sinn gekommen. Diese haben wir während ihres „Akzeptanz- und Commitmenttherapie bei Zwangsstörungen“- Workshops auf der DGZ-Jahrestagung durchgeführt.

Die Übung gefällt mir persönlich gleich doppelt gut, da sie mir während des Rückblicks eingefallen ist. Sie aber gleichzeitig auch für die Zukunft gilt.

Und nun zur Werte-Übung „Wert als Geste“:

  1. Welcher Wert ist mir in dieser Woche wichtig?
  2. Mit welcher Geste möchte ich ihn verbinden?

Bevor ich meinen Wert, den ich während des Workshops gewählt habe, mit euch teile, noch kurz noch ein paar erklärende Worte über Werte. Werte können uns als Kompass helfen, wie ein inneres Koordinatensystem, das Sicherheit gibt. Außerdem ist wertekonformes Verhalten an sich verstärkend und schenkt uns somit Energie. Für mich ist das ein wichtiger Punkt, der mich bei meiner Selbstwirksamkeit und somit dem Vertrauen in mich unterstützt.

Zur Zeit des Workshops war mir mein Selbstmitgefühl wichtig. Also habe ich gewählt, dass ich in der kommenden Woche „bei mir bleiben“ wollte, wenn manchen Menschen um mich herum ausschließlich negative oder pessimistischen Äußerungen von sich gaben. Als verbindenden Geste habe ich die Hand auf meine Brust gelegt.

Welchen Wert wirst du für dich wählen und mit welcher Geste verbinden?

Glimmer vs. Trigger

Keine Triggerwarnung

Was ein Trigger ist, wissen ziemlich viele Menschen. Trigger können Inhalte sein, die bei manchen Menschen Erinnerungen an schlimme Dinge oder Traumata wachrufen. Deshalb werden bei Texten, Podcasts, Filmen etc. Trigger-Warnungen vorab verwendet.

Aber was ist Glimmer? Das kann ein schönes Lied, der Duft von Weihnachtsplätzchen oder eine Erinnerung an einen wundervollen Urlaub sein. Jeder Mensch hat eigene persönliche Glücks-Momente. Ein ganz kurzes Erlebnis, dass unser Herz höherschlagen lässt. Es ist also das Gegenteil eines Triggers.

Laut Expert:innen können diese Glimmer unsere mentale Gesundheit stärken und uns für einen kurzen Augenblick Sicherheit, Leichtigkeit und Entspannung in uns auswirken.

Dr. Deb Dana erklärt sogar „diese Mikromomente formen auf sanfte Weise unser Nervensystem um“.

Lernen wir also, Glimmer in unseren Alltag zu integrieren, können wir nach und nach unser Gefühl von Sicherheit und innerer Ruhe steigern.

Doch wie finden wir unsere eigenen Glimmer? Durch ausprobieren, z. B. einen Spaziergang im Wald machen, einen Hund streicheln oder eine Lieblingsserie anschauen .

Für mich hilft immer das Kuscheln mit unseren Hunden Lilli und Max oder – und das hebe ich mir für ganz besondere Momente auf – das spontane Konzert von Mary J. Blige als wir in New York waren und das Gefühl, dass dieses eine Lieb bei mir ausgelöst hat.

Kanntet ihr Glimmer schon und habt sogar welche, die ihr mit mir/ uns teilen möchtet?