Klinik-Empfehlungen für Zwangsstörungen

Mich erreicht immer mal wieder die Frage, ob ich gute Kliniken für die Behandlung von Zwangsstörungen empfehlen kann.

Dann wünsche ich mir immer, dass ich den Frage-Stellenden DIE Antwort geben könnte. Aber die habe ich leider nicht.

Zum einen habe ich selbst keine Klinik-Erfahrung. Meine kognitive Verhaltenstherapie bzw. die Expositionen mit Reaktionsmanagement habe ich eigenständig in Absprache mit meiner damaligen Therapeutin durchgeführt. Die erste Expo fand in ihrer Praxis statt. Die weiteren bei mir zu Hause und an den jeweiligen Orten, die für mich zwangsbehaftet waren und wir haben darüber gesprochen.

Zum anderen ist eine Klinik – meiner Meinung nach – auch immer ein subjektives Thema. Alle Betroffenen haben ein unterschiedliches Wohlfühl-Empfinden. Nur weil sich Person A in der Klinik A gut aufgehoben gefühlt habe, heißt das noch lange nicht, dass Person B in der Klinik A dasselbe empfindet.

Um aber trotzdem eine seriöse Antwort auf die Frage zu geben, empfehle ich einen Anruf bei der DGZ (Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V.). Du erreichst sie Montag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 Uhr unter 040 689 13 700. Dort erhältst du Kliniken in deiner Nähe, so dass du dir selbst ein Bild machen kannst.

Alternativ kannst du dich in Foren selbstverständlich auch mit anderen Klinik-Erfahrenen austauschen, wie sie ihren Aufenthalt in den jeweiligen Häusern empfunden haben. Aber wie gesagt, diese Erfahrungen sind immer individuell und subjektiv.

Angst vor der Klinik in meiner Hochphase

Triggerwarnung

Wegen meiner Zwangsstörung war ich nie in einer Klinik. Ich habe meine Verhaltenstherapie zusammen mit meiner Therapeutin bei ihr und bei mir zu Hause durchgeführt. Und wisst ihr warum?

Ich hatte Angst. Angst, dass ich mir evtl. ein Zimmer mit einem Menschen in der Klinik teilen müsste oder dass mir dort irgendwas zustößt, z.B. im Schlaf. Mir fehlte außerdem der Glaube an mich, dass ich mich auf mich verlassen kann. Oder auch, dass ich einfach das Leid der anderen Menschen dort nicht ertragen könnte, da ich sehr empathisch bin.

Heute weiß ich, auch das hat mir der Zwang „eingeredet“. Wie schlimm ich mich allerdings damals damit gefühlt habe, kann ich immer noch gut nachempfinden. Bestimmt hätte mir ein Klinikaufenthalt auch gut getan. Ich bereue es nicht, wollte es aber nicht unerwähnt lassen. Da es evtl. einigen von euch auch so geht und ich euch darauf aufmerksam machen möchte.