Die Lasertermine

Alles fing damit an, dass ich nach 3 Jahren Corona-Pause einen Termin bei meiner Kosmetikerin vereinbart hatte. Nun ja, es endete mit 3 Laserterminen.

Nichts Dramatisches, aber es waren alles Dinge, die ich gerne entfernen lassen wollte. Du glaubst ja gar nicht, was einem mit Mitte 40 so alles wächst 😉 (wie wird das erst in 20 – 30 Jahren… 😉 ) Diese Dinge mussten auf unterschiedlichen Wegen von meiner Hautärztin mit verschiedenen Lasern und sogar einer Schere entfernt werden.

Das letzte Mal, als ich sowas machen lassen habe, endete es mit Kreislauf und mein Mann musste mich in der Praxis abholen. Ja, ich bin empfindlich. Aber damals spielte auch der Zwang noch mit rein. Offene Wunden waren ein Graus für mich. Es hatte immer 2 Varianten: ich könnte mich mit irgendwas infizieren und damit dann z.B. meinen Mann anstecken. Wer weiß, was in den Praxen so alles kreucht und fleucht 😉

Heute freue ich mich immer noch nicht, wenn solche Termine anstehen. Hauptsächlich habe ich mir jetzt Sorgen gemacht, dass mein Kreislauf nicht mitspielt. Aber ich habe mich selbst überrascht. Tief in den Bauch zu atmen hat mir sehr geholfen. Dass ich vorher der Ärztin und der MFA gesagt habe, dass ich empfindlich bin und auf meinen Kreislauf aufpassen muss. Sie waren sehr lieb zu mir, haben mich abgelenkt und mir die Beine hochgelegt.

Selbst an dem 3. Termin als dann sehr viele Stellen auf einmal im Gesicht und am Hals gelasert wurden, ist mein Kreislauf stabil und ich ruhig geblieben. 1h war in der Praxis. Vorsichtshalber hat mein Mann mich gefahren. Doch ich hätte es auch selbst geschafft. Beim nächsten Mal dann 🙂

Jetzt mit ein bisschen Abstand betrachtet bin ich insgesamt gelassen geblieben. Es kamen keine Zwänge auf. Ich habe nach allen 3 Behandlungen nicht duschen bzw. mich waschen dürfen. Und ich hab mich trotzdem mit einem wohligen Gefühl ist Bett gelegt. (Nochmal zur Erinnerung: das Bett war in meiner Zwangshochphase mein „reines Heiligtum“.)

Das ist Heilung.

Das ist möglich.

Das macht mich glücklich.

Waschzwang und Hunde: wie ist das vereinbar? Teil 2

Triggerwarnung

Und dann kam Max in unser Leben. Ca. 5 Jahre nachdem Lilli Teil unserer Familie wurde. Wir haben ihn über den Tierschutz aus Ungarn gerettet. Er war 9 Monate alt und das war das erste Foto, was wir von ihm damals bekamen.

Max wurde vom Tierschutz von einem unseriösen Züchter gerettet. Er saß die ersten Monate seines Lebens leider nur in einem Käfig. Er hatte weder Muskulatur in den Beinen, noch war er stubenrein oder kannte irgendein Kommando. Zum Glück hatte er aber keine schlimmen Erfahrungen mit anderen Hunden oder Menschen gemacht und kam direkt vertrauensvoll auf uns zu.

Kurz nachdem er sich bei uns eingelebt hat, haben wir ihn von unserer Tierärztin untersuchen lassen. Dabei kam raus, dass es ihm richtig gut geht, bis auf die Giardien (Darmparasiten), die in seinem Kot gefunden wurden.

Obwohl es mir zu diesem Zeitpunkt auf den Zwang bezogen gut ging, hat das etwas in mir ausgelöst. Die Ansteckungsgefahr vom Hund auf den Menschen ist gering, aber mir ging es trotzdem nicht gut damit. Das war meine erste negative Erfahrung in Bezug auf Hund und Kontaminationsängste. Ich konnte nicht so unbefangen mit ihm umgehen wie mit Lilli vorher. Max durfte mir z.B. auch nicht zu nah ans Gesicht kommen. Doch mit der richtigen Behandlung waren die Giardien bald weg. Ich habe mich auch wieder gefangen und jetzt sind wir ein gutes Team. Obwohl er meinen Mann trotzdem immer noch näher ist als mir. Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass mein Mann ein „Hunde-Magnet“ ist. Jeder Hund geht immer direkt auf ihn zu. Das war bei Lilli damals auch schon so.

Max und Lilli sind auch ein Herz und eine Seele. Es ist so schön zu sehen wie die beiden mit einander umgehen. Futterneid ist so das einzige „Thema“, das die beiden haben. Aber auch dafür haben wir eine gute Lösung, nämlich füttern in getrennten Räumen. Und danach kuscheln sie sich aber wieder zusammen auf die Couch.

Wie würde Loriot sagen „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“.

Waschzwang und Hunde: wie ist das vereinbar? Teil 1

Schon häufig hat mich die Frage erreicht, wie ich trotz „Waschzwang“ bzw. Angst vor Viren etc. mit Hunden leben kann.

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass ich das in meiner schlimmen Zwangsphase nicht konnte. Aber als es mir immer besser ging und ich bemerkt habe, dass sich mein Zustand verfestigt hat, wuchs so langsam der Wunsch, einem Mops ein zu Hause zu geben. Möpse haben so etwas an sich, was mich anzieht. Sie machen mich fröhlich, bringen mich zum Lachen und kuscheln gerne mit Menschen.

Lange haben wir überlegt, ob wir das wirklich umsetzen. Nach ca. 5 Jahren haben wir dann dieses Foto von Lilli gesehen

Und es war um mich geschehen. Liebe auf den ersten Blick. Allerdings habe ich auch einige Tierhaar-Allergien und von daher war klar, wir machen erst mal einen Kennenlern-Termin. Also fuhren wir Lilli besuchen, haben Zeit mit ihr verbracht und mit dem kleinen Wirbelwind gekuschelt

Wir mochten uns direkt, es gab kein Anzeichen von Allergie. 1 Woche später haben wir Lilli abgeholt und ihr ihr neues Zuhause vorgestellt

Sie durfte von Anfang an zu uns auf die Couch, aber nicht ins Bett. Was soll ich sagen, mittlerweile darf sie überall hin …

Wir waren mit ihr Gassi. Sie war immer und überall dabei. Ich habe den Kotbeutel mit ihren Hinterlassenschaften gefüllt. Wir sind nach Hause gekommen und ich habe mir einmal die Hände gewaschen. Es gab nie auch nur einen Hauch von Zwang ihr gegenüber. Im Gegenteil, sie hat mich sogar beruhigt. Manchmal, wenn ein anderer Zwang sich kurz mal zeigte, ging es mir direkt besser, wenn sie sich neben mich gesetzt hat oder einfach im Raum war. Einmal hatte ich kurz und heftig Angst. Als sie sich auf meine Brust gelegt hat, ließ die Angst nach.

Natürlich wasche ich mir vorm Essen die Hände, wenn wir vorher gekuschelt haben oder Gassi waren. Aber ansonsten kein Zwang. Ich kann es euch auch nicht anders erklären, außer dass ich sie einfach von Anfang an ins Herz geschlossen habe und die Liebe offensichtlich überwiegt.