Waschzwang und Hunde: wie ist das vereinbar? Teil 2

Triggerwarnung

Und dann kam Max in unser Leben. Ca. 5 Jahre nachdem Lilli Teil unserer Familie wurde. Wir haben ihn über den Tierschutz aus Ungarn gerettet. Er war 9 Monate alt und das war das erste Foto, was wir von ihm damals bekamen.

Max wurde vom Tierschutz von einem unseriösen Züchter gerettet. Er saß die ersten Monate seines Lebens leider nur in einem Käfig. Er hatte weder Muskulatur in den Beinen, noch war er stubenrein oder kannte irgendein Kommando. Zum Glück hatte er aber keine schlimmen Erfahrungen mit anderen Hunden oder Menschen gemacht und kam direkt vertrauensvoll auf uns zu.

Kurz nachdem er sich bei uns eingelebt hat, haben wir ihn von unserer Tierärztin untersuchen lassen. Dabei kam raus, dass es ihm richtig gut geht, bis auf die Giardien (Darmparasiten), die in seinem Kot gefunden wurden.

Obwohl es mir zu diesem Zeitpunkt auf den Zwang bezogen gut ging, hat das etwas in mir ausgelöst. Die Ansteckungsgefahr vom Hund auf den Menschen ist gering, aber mir ging es trotzdem nicht gut damit. Das war meine erste negative Erfahrung in Bezug auf Hund und Kontaminationsängste. Ich konnte nicht so unbefangen mit ihm umgehen wie mit Lilli vorher. Max durfte mir z.B. auch nicht zu nah ans Gesicht kommen. Doch mit der richtigen Behandlung waren die Giardien bald weg. Ich habe mich auch wieder gefangen und jetzt sind wir ein gutes Team. Obwohl er meinen Mann trotzdem immer noch näher ist als mir. Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass mein Mann ein „Hunde-Magnet“ ist. Jeder Hund geht immer direkt auf ihn zu. Das war bei Lilli damals auch schon so.

Max und Lilli sind auch ein Herz und eine Seele. Es ist so schön zu sehen wie die beiden mit einander umgehen. Futterneid ist so das einzige „Thema“, das die beiden haben. Aber auch dafür haben wir eine gute Lösung, nämlich füttern in getrennten Räumen. Und danach kuscheln sie sich aber wieder zusammen auf die Couch.

Wie würde Loriot sagen „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“.

Waschzwang und Hunde: wie ist das vereinbar? Teil 1

Schon häufig hat mich die Frage erreicht, wie ich trotz „Waschzwang“ bzw. Angst vor Viren etc. mit Hunden leben kann.

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass ich das in meiner schlimmen Zwangsphase nicht konnte. Aber als es mir immer besser ging und ich bemerkt habe, dass sich mein Zustand verfestigt hat, wuchs so langsam der Wunsch, einem Mops ein zu Hause zu geben. Möpse haben so etwas an sich, was mich anzieht. Sie machen mich fröhlich, bringen mich zum Lachen und kuscheln gerne mit Menschen.

Lange haben wir überlegt, ob wir das wirklich umsetzen. Nach ca. 5 Jahren haben wir dann dieses Foto von Lilli gesehen

Und es war um mich geschehen. Liebe auf den ersten Blick. Allerdings habe ich auch einige Tierhaar-Allergien und von daher war klar, wir machen erst mal einen Kennenlern-Termin. Also fuhren wir Lilli besuchen, haben Zeit mit ihr verbracht und mit dem kleinen Wirbelwind gekuschelt

Wir mochten uns direkt, es gab kein Anzeichen von Allergie. 1 Woche später haben wir Lilli abgeholt und ihr ihr neues Zuhause vorgestellt

Sie durfte von Anfang an zu uns auf die Couch, aber nicht ins Bett. Was soll ich sagen, mittlerweile darf sie überall hin …

Wir waren mit ihr Gassi. Sie war immer und überall dabei. Ich habe den Kotbeutel mit ihren Hinterlassenschaften gefüllt. Wir sind nach Hause gekommen und ich habe mir einmal die Hände gewaschen. Es gab nie auch nur einen Hauch von Zwang ihr gegenüber. Im Gegenteil, sie hat mich sogar beruhigt. Manchmal, wenn ein anderer Zwang sich kurz mal zeigte, ging es mir direkt besser, wenn sie sich neben mich gesetzt hat oder einfach im Raum war. Einmal hatte ich kurz und heftig Angst. Als sie sich auf meine Brust gelegt hat, ließ die Angst nach.

Natürlich wasche ich mir vorm Essen die Hände, wenn wir vorher gekuschelt haben oder Gassi waren. Aber ansonsten kein Zwang. Ich kann es euch auch nicht anders erklären, außer dass ich sie einfach von Anfang an ins Herz geschlossen habe und die Liebe offensichtlich überwiegt.

Und das sind Lilli & Max

Da ich schon so schön am Vorstellen bin – das sind meine beiden Herzenshunde: die Möpse Lilli (schwarz) und Max (weiß).

Und genau so wie ihre Fellfarben sind sie auch:

  • Lilli liebt den Schatten, Max die Sonne
  • Lilli mag kein Wasser, Max liebt es
  • Lilli strahlt Ruhe aus, Max ist ein Wirbelwind

Yin und Yang eben.

Beide haben wir vor unseriösen Züchtern bzw. aus dem Tierschutz gerettet. Seitdem sie unser Leben bereichern, können wir uns gar nicht mehr vorstellen wie es vorher ohne sie war.

Gerade in Bezug auf die Zwangsstörung helfen sie mir so sehr. Ich werde nicht müde darüber zu berichten, wie gut sie mir tun. Manchmal brauchen sie einfach nur im Raum neben mir sein und ein sonst ein evtl. auftretendes Angstgefühl oder der Beginn eines Zwangs flacht direkt ab. Einmal lag Lilli auf meiner Brust und Bauch und ein beginnender stechender Angst-/ Zwangsstich ließ nach. Ihre Wärme und Nähe, wirken beruhigend und erdend auf mich. Nicht umsonst gibt es Therapiehunde. Erst retten wir sie und dann sie uns.

Funfact: Lilli war schon mehrfach als Modell auf meinen Beitragsfotos zu sehen, u.a. gehören die Pfoten Abdrücke im Sand auf meinem Blog auch zu ihr. Von Lilli existieren einfach schon mehr Bilder und Abenteuer, da sie uns schon seit über 8 Jahren begleitet. Max hat unsere Familie vor 2 Jahren vervollständigt.