Mein Therapie-Programm – Teil 3: Exposition, d.h. realer Kontakt

Zuerst suchte ich mir ein Thema (Zwang) mit mittlerem Stressniveau aus (z.B. Türklinke, Toilettendeckel, etc.), dann kam

Stufe 1: ich musste mit der Hand den Gegenstand so lange berühren, bis eine Verringerung des Belastungsgrades zu spüren war. Manchmal dauerte es Stunden oder Tage, bis die Entlastung deutlich spürbar war, aber sie trat ein. Wenn der Druck sehr stark war, hat mir eine Atemübung geholfen: über das eine Bein in der Vorstellung den Atem hochholen, durch den ganzen Körper wandern lassen und dann über das andere Bein den kontaminierten Atem herauslassen.

Stufe 2: ich musste mich selbst kontaminieren, d.h. die gleiche Hand berührte jetzt (ohne gewaschen zu sein) den Kopf, die Haare, Arme, Beine, die Haut. Auch hier musste ich so lange fortfahren, bis der Druck nachgelassen hat. Falls es nicht gleich leichter wurde, musste ich immer wieder von vorne anfangen und mir Zeit lassen.

Stufe 3: auch wenn die Entlastung noch nicht sehr groß war, musste ich durch die Gegend wandern und die ganze Wohnung kontaminieren (Schränke, Bett, Laken usw.). Wenn die Ansteckungsgefahr außerhalb der Wohnung war, dann musste ich ein Taschentuch dort „infizieren“ und zu Hause damit alles kontaminieren.

Die ersten 4 Tage eines Themas verbrachte ich mit Stufe 1 und 2 und spätestens am 5. Tag musste ich Stufe 3 dazu nehmen, auch wenn der Anfangserfolg noch viel besser hätte sein können.

Im nächsten Post erzähle ich euch von meinen Fantasiesübungen.

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